Ein kleines Warmup für die bevorstehenden Landsgemeindegeschäfte
In der Gipserhütte 10 lud am vergangenen Samstag der Verein Frauen für Frauen zusammen mit dem Gleichstellungsbüro zum politisch neutralen Frauenapéro ein.
Eine stattliche Zuhörerzahl gesellte sich an die blumig bunt gedeckten Tische. Der Vorstand war sehr erfreut über das rege Interesse am Anlass. Auch in diesem Jahr ist es wieder gelungen, eine kompetente und politisch engagierte Person zu finden, die sich bereit erklärte, die Frauenrunde über die anstehenden Landsgemeindegeschäfte zu informieren.
Erika Schwab begrüsste herzlich die Gastrednerin Landrätin Regula Keller, welche die Einladung gerne entgegennahm. Auch die anwesenden Gäste wurden willkommen geheissen, im besonderen auch Elisabeth Brugger als Vertreterin der Gleichstellungskommission.
Für viele in der Runde war dies ein Anlass, der schon seit ein paar Jahren einen fixen Platz in der Agenda belegt. Es haben sich auch in diesem Jahr neue Gesichter dazugesellt, die die Gelegenheit nutzen wollten, gut vorbereitet in den 7. Mai zu starten.
Mit der Traktandenliste aus dem Memorial und kulinarisch bestens versorgt eröffnete Regula Keller das Podium. Die Rednerin hatte sich vorab Gedanken gemacht, bei welchen Geschäften es aus Frauensicht spannend wird und wo es für die verschiedenen Lebenssituationen der Frauen Änderungen geben könnte. Interessant wird es sicher bei den Wahlen, es sind Vakanzen im Richtergremium zu besetzen. Erfreulicherweise sind fünf Kandidaturen bereits bekannt, davon stellen sich vier Frauen zur Wahl.
Jedes Traktandum wurde kurz erörtert, es gab diverse Fragen. Bei der Festsetzung des Steuerfusses werden schon viele Argumentationen und Wortmeldungen erwartet, viel Pulver könnte da schon verschossen werden, bemerkt die Landrätin schmunzelnd, weil Traktandum drei und zwölf miteinander verbunden sind. Es könnte sich da schon ein Vorentscheid für das Traktandum 12 abzeichnen. Das Wetter, ein knurrender Magen und die Konzentration zum Ende aller Geschäfte wird seinen Teil zum finalen Ergebnis beitragen. Ein komplexes Geschäft mit vielen Variablen im Spiel wird auch die Organisation der kommunalen Legislativen sein.
Im Austausch wurde von Frau Elisabeth Brugger aufgezeigt, dass Untersuchungen einer Studie gezeigt haben, dass Frauen an Gemeindeversammlungen sowie in Gremien im Kanton Glarus weniger partizipieren. Das kann dazu führen, dass Diskussionen geführt werden, welche unter Umständen aus einem anderen Lebensalltag betrachtet werden. Nicht nur die Betreuung der Kinder hindert Frauen daran, aktiver am politischen Geschehen teilzunehmen.
Zügig thematisierte die Rednerin die folgenden Traktanden. Wie erwartet regte die Änderung des Steuergesetzes sowie der Finanzausgleich noch einmal den Austausch in der Runde an.
Schnell war eine Stunde vorüber, wobei sich auch die zwei Frauen im Publikum, welche das erste Mal im Ring mit der blauen Karte ihre Stimme abgeben dürfen, sehr gut informiert fühlten.
Frau Keller bedankte sich zum Abschluss für die Aufmerksamkeit aller und wünschte ein schönes Landsgemeinde-Wochenende. Gemütlich klang der gelungene Apéro aus, Erika Schwab bedankte sich herzlich für das Interesse, die offenen Begegnungen untereinander und den regen Austausch. Sie freut sich bereits auf die nächsten Anlässe und verabschiedete die Gäste auch im Namen des Vorbereitungsteams ins sonnige Wochenende.
Bericht: Maja Oesch
«Mein Äusseres ist einzigartig, darum liebe und pflege ich es»
Farb- und Stilberaterin Christine Assolari machte sich am vergangenen Samstag in Zusammenarbeit mit dem Kleidertausch des Pfarramtes Kerenzen mit zehn Interessierten Frauen auf Entdeckungsreise.
Einzigartig aussehen, einzigartig sein heisst nicht unbedingt herausstechen. Vielleicht ist das, was uns aussergewöhnlich macht, eher unauffällig, wie eine besondere Augenfarbe oder Sommersprossen. Mit der passenden Kleidung und den noch nicht entdeckten «Unauffälligkeiten» zeigen wir Persönlichkeit, ohne den neuesten Trends folgen zu müssen.
Gleich zu Beginn des Nachmittages stellte uns Frau Assolari die Frage: «Wie viele Kleider benötigen wir?» Eine Stange von gut einem Meter sollte ausreichen. Da drehte sich wohl bei allen Teilnehmenden das Kopfkarussell: «Wie lange mag wohl meine Kleiderstange sein?»
Je nach Grundton der Haut, der Augen- und Haarfarbe gehören wir zu den warm- oder kühltonigen Sommer- oder Wintertypen. Gut gewählte Kleider, farblich aufeinander abgestimmt, dem Typ und dem Wesen der Frau entsprechend, ist das Geheimnis dieser Messlatte von einem Meter. Dahinter steckt ein grosses Umweltbewusstsein, es schont Ressourcen und nicht zuletzt unser Portemonnaie.
Weiter führte uns Frau Assolari in die Geheimnisse des Schminkens ein: Gezielt mit wenig Farbe unsere Besonderheiten hervorheben oder kaschieren, dies reicht, um unsere innere und äussere Schönheit, zum Leuchten zu bringen.
Nach dieser Einführung tummelten wir uns auf dem Dachboden des Pfarrhaues, um das Gehörte umzusetzen und passende Kleider aus dem Kleidertausch auszuwählen.
Mit Begeisterung und in lockerer Atmosphäre stöberten die Frauen in dem Riesenangebot unterschiedlichster Kleider. Mutig wurde ausprobiert, Neues gewagt. Nachdem sich alle frisch ausstaffiert hatten, staunend über das Ergebnis der Umsetzung des Gehörten, sich gegenseitig beratend und Hilfe anbietend, genossen wir einen kleinen Apéro, gespendet von Frauen für Frauen im Glarnerland. Wen wundert’s, dass von den Teilnehmenden eine Wiederholung dieses Angebotes zum Thema Herbst- und Winteraccessoires gewünscht wurde.
Ein herzliches Dankeschön der Referentin Christine Assolari und Frau Pfarrerin Annemarie Pfiffner, welche den Kleidertausch bewirtschaftet uns und zur Verfügung stellte.
Ihre Präsidentin Frauen für Frauen im Glarnerland, Erika Rhyner
Gut 20 Mitglieder versammelten sich – nach zweimaliger Coronapause mit schriftlicher ‚Ersatzversammlung‘ – in Schwanden zur jährlichen Vereinsversammlung. Neben den üblichen Routinegeschäften konnte einerseits Maja Oesch als neues Vorstandsmitglied gewonnen und gewählt werden (Bild 2); daneben wurde unsere ehemalige Präsidentin Monika Dürst nach 26 Jahren Tätigkeit in unserem Verein verabschiedet und mit grossem Dank für ihre Treue, für alles Geleistete, für Ihre weitsichtige und konstruktive Arbeit „entlassen“ (Titelbild).
23. April 2022 – Gipserhütte 10:
Einmal mehr lud unser Verein zum jährlichen Frauenapéro in der Gipserhütte 10 ein, der erfreulicherweise von weit über 30 Gästen – jung bis alt – besucht wurde. Erika Schwab begrüsste die diesjährige Referentin, Landrätin Barbara Rhyner, sowie Sabrina Strub, Präsidentin der Gleichstellungskommission. Mit aufgehängten Zetteln visualisierte Frau Rhyner die anstehenden etwa 15 Landsgemeindegeschäfte, bei denen es um Beschlüsse von über den Daumen gepeilt immerhin etwa 23 bis 28 Millionen Franken geht: Dabei zeigte sich in einer ersten kurzen Antipprunde, dass die autofreien Sonntage im Klöntal, der Klimaschutz sowie die Krippenfinanzierung die Herzen spontan höherschlagen lassen. Bei der tieferen Beleuchtung der einzelnen Memorialsanträge hebt die Referentin zum Beispiel positiv hervor, dass dem Thema Klima und Umwelt mehr Gewicht wie auch schon gegeben werden möchte; sie zeigt aber auch auf, wie komplex die Materie resp. wie kompliziert die vielen damit verbundenen Fragestellungen sind. Genauso scheint es bei den autofreien Sonntagen ins Klöntal zu sein: so schön das Anliegen klingen mag, so schwierig dürfte die konkrete Umsetzung sein; die derzeitige Praxis (sperren dann, wenn alle Parkplätze belegt sind) scheint wohl die praktikabelste Lösung zu sein. Eine direkt betroffene Anwohnerin beklagt nebenbei den unbegreiflich grossen Abfallberg, der Wochenende für Wochenende zurückgelassen wird.
Nicht wenig zu reden gaben die Informationen und Rückfragen zu den übrigen, kurz angesprochenen Geschäften wie jene zur Kantonalbank, zur umstrittenen Steuerfussanhebung, zur musikalischen Bildung, zum Krippenfinanzierungsgesetz und anderen.
Die Möglichkeit, beim anschliessenden Apéro und Imbiss den Austausch fortzusetzen, die Plätze zu wechseln, das Gespräch zum diesem oder jenem Thema an einem anderen Tisch zu suchen, locker oder rege weiter zu diskutieren, auch über Gott und die Welt ins Reden zu kommen, wurde von den meisten Gästen wahrgenommen.
Mit einem grossen und herzlichen Dankeschön an die vielen interessierten Gäste und an das Organisationsteam, vorab Erika Schwab, für die grosse Vorbereitungsarbeit beschliesst die Präsidentin Erika Rhyner diesen informativen, erhellenden, geselligen fröhlichen und gemeinschaftlichen Anlass.
MP
In der Gipserhütte 10 versammelte sich am Samstagmorgen, 21. August, eine schöne Schar von interessierten Frauen zum vierten Frauenapéro: Zusammen mit dem Gleichstellungsbüro des Kantons Glarus haben wir Frau Landrätin Susanne Elmer Feuz eingeladen, um die Landsgemeindegeschäfte näher kennenzulernen und aus Frauensicht zu beleuchten.
Aus Frauensicht?
Nicht ganz einfach, die zahlreichen im Memorial dargestellten Geschäfte aus dieser spezifischen Sicht zu besehen, gehen sie letztendlich doch ‘jedermann’ an. Interessant in genanntem Zusammenhang sind zweifelsohne die verschiedenen Wahlen in allerlei Gremien, bei denen einige Frauenkandidaturen bestehen und interessante Wahlen, teils Kampfwahlen, zu erwarten sind.
Immer komplexer
Dass die Geschäfte, über die in der kommenden Landsgemeinde diskutiert und befunden werden wird, alles andere als einfach und eindeutig sind, sondern immer komplexer werden, wurde in der Diskussion spürbar: Da konnten die anwesenden Frauen Sachfragen zu einzelnen Geschäften stellen, aufzeigen, was sie bewegt, was ihnen am Herzen liegt und wo gegebenenfalls der Schuh drückt sowie Erfahrungen einbringen und austauschen: In all dem zeigt sich, wie fest persönliche Lebenssituationen und Lebensgeschichten eine Rolle spielen und eine vielfältige Meinungsbildung beeinflussen. Ob Pflegegesetz, Energiegesetz, Steuervorlage (hier insbesondere die Kirchensteuer für juristische Personen) und andere Vorlagen: Meinungen sind und bleiben oft kontrovers.
Im Gespräch bleiben
Beim anschliessenden kräftigen und reichhaltigen Apéro bot sich Gelegenheit, die zahlreichen angeschnittenen Themen weiter zu diskutieren: Dies ganz im Sinne lebendiger und vor allem demokratischer Politik, wo unterschiedliche Ansichten aufeinandertreffen, ins Gespräch kommen und einen Konsens finden wollen.
Der Austausch unter der kompetenten und sachlichen Vorstellung der Memorialsanträge durch Susanne Elmer Feuz bot dazu beste Gelegenheit. Herzlichen Dank Frau Landrätin!
Im traumhaft schönen Bohlensaal Näfels entführte uns Pfarrerin Annemarie Pfiffner in die Tiefenpsychologie von Märchen. Weitab von teils ungünstigen Zugängen mit Droh- oder Mahnfinger zeigte sie uns den bunten Bilderreichtum bei Hänsel und Gretel auf: Die hier thematisierten Grunderfahrungen und -ängste von damals erweisen sich als zeitlos und rufen uns zu ständigem Nachdenken und Reflektieren unseres eigenen Lebens auf.
Land- und Gemeinderätin Andrea Trummer stellt in der Gipserhütte 10 die Landsgemeindegeschäfte vor.
Bild: Erika Schwab dankt Andrea Trummer für ihren Einsatz
Bericht: Archiv
Wenn der Wind der Veränderungen durch unser Leben weht können wir Mauern bauen – oder Windmühlen… der Entscheid liegt bei uns!
Führung, Apéro und zauberhafter Einblick in das Leben und Arbeiten in der Zirkusstadt Mugg in Betschwanden.