Frauen für Frauen im Glarnerland

Frauen für Frauen im Glarnerland

Das perfekte Herz

iconveröffentlicht am 10. Februar 2022

Im Februar 2022

Liebes Mitglied, liebe Besucherinnen, Besucher unserer Homepages

Das perfekte Herz

Beim Besuch einer Weiterbildung zum Thema «Altern in Würde und Weisheit mit Märchen» bin ich auf eine Geschichte gestossen, die mich sehr berührt hat. Gerne teile ich diese mit Ihnen.

Welche Bilder weckt in Ihnen ein perfektes Herz? Ein Herz, dass verlässlich seine Arbeit tut, ohne dass wir es bemerken? Ein verlässliches Herz ist lebensnotwendig: Kommt es zu ernsthaften Beschwerden, schränkt dies die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein. Neben der körperlichen Funktion hat das Herz einen grossen Symbolwert. Für viele Menschen ist die Seele im Herz beheimatet. Ebenso ist das Herz ein Symbol für Liebe.

Wir alle haben schon erfahren, wie Worte unser Herz zu treffen vermögen. In der Magie der Worte liegt soviel Kraft, um ein Herz zu erhellen oder es tief zu verletzen.

Vielleicht kennen Sie die drei Siebe von Sokrates:

Bevor du sprichst, frage dich:

  1. Ist es wahr?
  2. Ist es freundlich?
  3. Ist es notwendig?

Wahrlich in diesen drei Sieben liegt viel Klugheit und schützt so manches Herz vor unnötigem Leid.

Von Herzen wünsche ich Ihnen viele Begegnungen mit magischen Worten, die Ihr Herz mit Liebe, Respekt und Wertschätzung erfüllen. Sicher haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass verschenken von Herzlichkeit das eigene Herz in Liebe pochen lässt.

 

Das perfekte Herz

 Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz. Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines.“

 Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken…Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?

 Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er, „dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“ „Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.

 Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“

 Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.

In diesem Sinne liebe Grüße
Erika Rhyner
Ihre Präsidentin


Ein Gast auf Erden

iconveröffentlicht am 26. November 2021

Liebe Mitglieder und liebe BesucherInnen unserer Webseite

Wir leben in einer sehr bewegten Zweit. Eine Zeit, die uns rüttelt und schüttelt. Eine Zeit, die uns aus unserem gewohnten Tramp reist. Eine Zeit, die Familien und die Gesellschaft zu spalten droht. Eine Zeit, die uns vielleicht zum Wesentlichen im Leben hinführt. Jeder und jede ist gefordert, sich zu entscheiden. Die Ablenkung durch Konsum, das Leben einfach vor sich hinplätschern zu lassen, scheinen nicht mehr zu genügen.

Ich stelle mir oft einen Regentropfen vor, egal wo er hinfällt, ob seine Reise kurz oder lang ist, egal welchen Weg er nimmt, er endet immer im Meer, aus welchem jeder Regentropfen wieder neu entspringt.

Gerne schenke ich Ihnen eine kleine Geschichte, die mich in dieser aussergewöhnlichen Zeit auf meinen ganz eigenen Weg geschickt hat. Wie die Reise eines Regentropfens hat sie mich durch Gegenden voller Schönheit, Gegenden voller Kargheit, Trostlosigkeit und Lieblosigkeit geführt, um letztendlich im Meer, unsere Quelle anzukommen.

Von Herzen wünsche ich Ihnen eine glückliche Reise zum Meer mit vielen wunderbaren Entdeckungen, Erkenntnissen, mal sprudelnd, mal seicht dahinplätschernd, jedoch immer in Bewegung.

Ich wünsche Ihnen eine frohe, lichtvolle Adventszeit. Möge viel Licht und Liebe Ihr Herze leuchten lassen.

Erika Rhyner – Präsidentin der Frauen für Frauen im Glarnerland

Ein Gast auf Erden
Vor gar nicht langer Zeit traf eine kleine Seele eine grosse, mutige Entscheidung. Sie beschloss, zu uns auf die Erde zu kommen. Wie es bei grossen Entscheidungen passieren kann, treten Zweifel und Unsicherheiten auf. Drum trat die kleine Seele vor Gott und fragte ihn: «Wer sorgt für mich auf Erden? Wer tröstet mich? Wer spielt mit mir? Wer singt und lacht mit mir?»
Gott nahm die kleine Seele in seine Arme und sagte zu ihr: «Ach du kleine Seele, du bist doch immer ein Teil von mir und ich ein Teil von dir. Ich begleite dich doch vom ersten Tag auf Erden bis zu deinem letzten Tag. Sollten einmal düstere Zeiten kommen, dann trage ich dich. Du kannst auch jederzeit mit mir reden, wenn du ganz still wirst, hörst du meine Antwort in deinem Herzen und ich stelle dir Engel an deine Seite.»
Die kleine Seele ward wieder zuversichtlich und schon bald hörte sie von der Erde ihren Namen rufen. Sie wurde ganz hibbelig und kribbelig und im letzten Moment fragte sie Gott: «Wie heissen die Engel, die du mir zur Seite stellst?» Gott rief ihr nach: «Es sind immer die, die du brauchst.»
Willkommen du kleine Seele bei uns auf Erden. Auch wir sind kleine Seelen und Gäste auf dieser Erde. Auch wir haben den Zuspruch von Gott erhalten und wissen drum, wo unsere Heimat ist. Wir wünschen dir: «Vergiss nie wer du bist. Geh mutig in die Schule deines irdischen Lebens und sammle die Erfahrungen, die du suchst. Dazu ein paar gute Schuhe, welche dir auch in steilem Gelände Halt und Sicherheit geben. Einen Rucksack, nur so schwer, dass du ihn zu tragen vermagst. Einen wachen, kritischen Geist mit viel Humor. Ein Herz voll Licht und Liebe und abends, wenn du deinen müden Kopf aufs Kissen legst, immer einen Grund zu Dankbarkeit.»

Mitmachen – mitreden – mitentscheiden

iconveröffentlicht am 25. Mai 2021

So das lautet das diesjährige Motte der Evangelischen Frauen Schweiz (EFS).

Am 1. März 1969 fand der Marsch auf Bern statt: 5000 Frauen und Männer demonstrierten vor dem Bundeshaus in Bern. Sie stimmten der Resolution von Emilie Lieberherr mit grossem Applaus zu:

„Die hier versammelten Schweizerinnen fordern das volle Stimm- und Wahlrecht auf eidgenössischer und kantonaler Ebene sowie in den Gemeinden. Die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter ist eine wichtige Voraussetzung für die Verwirklichung der Menschenrechte usw..

123 Jahre nach der Bundesverfassung von 1848 gewährten die Schweizer Männer den Frauen aktives und passives Wahl- und Stimmrecht bei politischen Entscheidungen. Am 31 Oktober 1971 wurden erstmals elf Frauen in den Nationalrat gewählt. Ab 1972 musste der einst kreisrunde Glarner Landsgemeinde-Ring mit der Einführung des Frauenstimmrechtes vergrössert und oval angeordnet werden. Trotz des apostolischen Gebotes „die Frau schweige in der Gemeinde“ war die Kirche der Politik voraus. Bereits 1908 beginnt der Prozess in den reformierten Kirchen der Romandie. Die Mitsprache der Frauen im kirchlichen Leben wird öffentlich diskutiert. In Baselland erhalten die Frauen das aktive und passive Wahlrecht mit der Einführung der neuen Kirchenverfassung bereits 1952.

Frauen sind heute in den vielfältigsten Rollen unterwegs. Wir haben die Möglichkeit, unser Leben auf ganz individuelle Weise zu gestalten wie kaum jemals zuvor. Dank Bildung können Frauen theoretisch jeden Job ausüben, der ihnen gefällt. Soziale Kompetenz als Goldgrube und die Fähigkeit, bei Problemen für konstruktive Ergebnisse zu sorgen, ist eine der weiblichen Fähigkeiten. Hinsichtlich der beruflichen Verwirklichung gibt es zwischen Mann und Frau kaum Unterschiede. Erst wenn es darum geht, die Früchte seiner Arbeit einzufordern und den Karrierewunsch zu realisieren, hat der Mann meistens die Nase vorne. Das liegt zum einen daran, dass Frauen verstärkt einer Doppelbelastung ausgesetzt sind, wenn sie eine Familie haben. Ständige Verfügbarkeit als Führungskraft wird so oft unmöglich – es mangelt an passenden Rahmenbedingungen. Zum anderen mangelt es vielen weiblichen Arbeitskräften oft an aktivem Selbstmarketing – dem Mut, ihre Beförderung einzufordern. Die Frage, wie Frauen bestmöglich Familie und Beruf vereinbaren können, ist noch zu wenig gelöst. Der neue Vater ist das fehlende Stück der Emanzipation. Nicht unbedingt der Wille der Väter, sondern fehlende Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt wären hier erstrebenswert.

„Träume dir dein Leben schön und mach aus diesen Träumen eine Realität.“ Marie Curie

Mit diesen weisen Worte grüsse ich Sie ganz herzlich und freue mich auf ein paar Worte von Ihnen für unseren Blog.

Erika Rhyner, CO Präsidentin


Ins Gespräch kommen miteinander

iconveröffentlicht am 08. Februar 2021

Liebes Mitglied, liebe Besucher/-innen unseres Blogs

Corona verändert so vieles. Auf dem Bundesamt für Gesundheit steht es deutlich geschrieben: “Halten Sie Abstand“, „Händeschütteln vermeiden“. In meinem beruflichen Umfeld sind die Gesichter meiner Kolleginnen und Lernenden hinter Masken versteckt. Wir haben gelernt, dass man sich zur Begrüssung die Hand gibt. Wenn enge Freunde begrüsst werden, darf es auch gerne eine Umarmung sein. Manchmal frage ich mich, wann ich das letzte Mal jemanden umarmt habe, einfach weil man sich gern hat und sich über ein Wiedersehen freut. Dabei sind Berührungen so wichtig, ist doch die Haut unser grösstes Sinnesorgan.

Berührungen und Händeschütteln können wir Ihnen mit unserem neu eingerichteten Blog nicht bieten. Dafür eine Plattform, um miteinander zu kommunizieren. Wir und die Welt brauchen gute Gespräche. Gerade jetzt. Wir alle sind Naturtalente für Konversation. Aber kennen Sie das? Seit einem Dreivierteljahr driften viele Gespräche zu Corona. Zu viele.

Mein Vorschlag: Wechseln wir das Thema. Es gibt unendlich viel, worüber wir uns angeregt, humorvoll, tiefgründig oder kurzweilig unterhalten können. Wir haben es nur aus den Augen verloren.

Hier sind ein paar Vorschläge. Manche sind verspielt und oberflächlich. Andere führen an unsere innerste Quelle. Wir freuen uns riesig, ein paar Gedanken dazu von Ihnen zu erhalten und im Blog zu veröffentlichen. Vielleicht nehmen andere den Faden auf und spinnen ihn weiter oder stellen neue Fragen:

  • Wenn Sie sich heute Nacht einen Traum aussuchen könnten, wovon würden Sie gerne träumen?
  • Sie machen eine Reise und müssen mit einem unbekannten Menschen das Zimmer teilen. Der Veranstalter versucht die Zimmer so zu besetzen, dass die Zimmergenossen möglichst gut miteinander auskommen. Dafür bittet er die Reisenden, sich durch drei Wörter zu beschreiben. Welche drei Wörter nennen Sie?
  • Welche Fähigkeiten hätten Sie in der Schule gerne gelernt, um im Leben besser zurechtzukommen?
  • Welchen Rat würden Sie heute Ihrem jüngeren Ich geben?
  • Was wird aus der tiefsten Sehnsucht seines Herzens, wenn Sie ihr keine Beachtung schenken?
  • Wären Sie lieber ein riesiges Kaninchen oder ein winziger Elefant?

Wir freuen uns, wenn die Gespräche zu einem inspirierender Spaziergang in unserem Blog werden, bei dem wir mit Freude und Abstand miteinander kommunizieren können.

Bereichern sie unseren Blog mit Ihren Gedanken.

Viel Vergnügen

Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich umarmt.

Für das CO Präsidium, Erika Rhyner